Erstens kommt es anders
– und zweitens…Wer hätte noch vor einigen Wochen daran gedacht, dass die Coronakrise sich in Windeseile vom fernen Wuhan bis zu uns ausbreitet? Vermutlich wenige. Jetzt haben wir die drastische Situation, dass wie viele Veranstaltungen, auch die 37. REGIO Messe 2020
in Lörrach abgesagt werden musste.
Für 500 Aussteller ein herber Verlust.
Messebetreiber, viele Vereine und ehrenamtliche Organisationen sind sehr enttäuscht. Ihre fest eingeplante Messepräsenz und die sich daraus ergebenden Umsätze sind mit einer einzigen Entscheidung zunichte gemacht. Die Entscheidung ist zwar nachvollziehbar, die negativen Folgen bleiben jedoch für alle Beteiligten bestehen.
Kein direkter Kontakt mehr.
Kontakt mit Interessenten ist für viele Aussteller ein sehr wichtiger Aspekt. Aussteller und Interessent haben hier die ideale Möglichkeit, im persönlichen Gespräch das Angebot zu beleuchten und sich über alle relevanten Punkte auszutauschen. Auch die Chance, Kompetenz und Fachwissen zu zeigen, authentisch auf den potentiellen Kunden einzugehen und so Vertrauen und Glaubwürdigkeit zu schaffen ist ein entscheidender Aspekt.
…und jetzt?
Einen 1:1 Ersatz gibt es nicht - sinnvolle Alternativen schon!
Es ist möglich, den Ausfall zumindest teilweise zu kompensieren. Wenn man bedenkt, dass ein großer Teil der wichtigsten Aspekte durch das Medium Video abgedeckt werden kann, ist das schon eine Überlegung wert. Dazu kommt, dass Videos das ganze Jahr über eingesetzt werden können. So ist der Kontakt mit Interessenten und Kunden nicht nur von der eng begrenzten Messezeit abhängig, sondern kann über das ganze Jahr (für manche auch mit saisonalen Angeboten) gepflegt werden.
PS.
Hier noch einige sinnvolle Gedanken zum alles beherrschenden Thema. Beitrag von Autor: Hermann Wala, auf XING am 13.03.2020
1. Corona ernst nehmen, ohne Panik zu verbreiten
Ich bin kein Arzt und die meisten Top-Entscheider im Mittelstand oder in Konzernen vermutlich auch nicht. Und genau deshalb sollten wir auf die Empfehlungen der Experten hören. Dabei geht es ausdrücklich nicht um persönliche Einstellungen zu der Thematik Corona und der persönlichen Einschätzung der Gefahr, sondern um sinnvolle Maßnahme zum Schutz aller Menschen, denn der hat immer die oberste Priorität! Verantwortung zu übernehmen heißt deshalb, den Virus ernst zu nehmen. Ich schätze es, wenn Manager bereit sind, Risiken einzugehen – insbesondere, wenn es um den Markenaufbau geht. Doch spätestens beim Thema Gesundheit ist Risiko tabu.
2. Eine klare Kommunikation gegen die Angst
Viele Menschen haben Angst. Mitarbeiter und Kunden benötigen deshalb eine Marke mit klarer Haltung und einem Plan. Gerade in schwierigen Zeiten sind es schließlich starke Marken, von denen wir uns Orientierung und Halt wünschen. Wichtig dabei: Eine klare, stringente, logische und sachliche Kommunikation auf sämtlichen Wegen.
Dies gilt sowohl im Bereich der Virus-Prophylaxe, als auch für den möglichen Fall nach einer Infizierung. Gibt es einen Notfallplan? Weiß jeder Mitarbeiter, wie er sich zu verhalten hat? Sind die Voraussetzungen für Home Office gegeben?
Und ganz wichtig: Haben meine Mitarbeiter und Kunden fragen? Wer jetzt offen mit den Menschen kommuniziert und sich nicht versteckt, baut eine besondere Bindung auf, die nach der Krise mit Loyalität bezahlt wird.
3. Wirtschaftliche Einbußen in Kauf nehmen – falls nötig
Wie bereits erwähnt, hat die Gesundheit aller Menschen oberste Priorität. im aktuellen Corona-Fall kann das bedeuten, ganze Abteilungen zu schließen. Das hat selbstredend negative finanzielle Folgen, die weh tun. Aber genau dann, wenn es schmerzt und schwierig ist, gilt es, für das einzustehen, was man sich auf die Fahnen geschrieben hat.
Menschen sind kein bloßes Mittel zur Profitmaximierung. Sobald dieses Gefühl bei Mitarbeitern und Kunden entsteht, nützen die kurzfristigen Erträge auch nichts mehr. Druck, Zwang und Gier sind vollkommen fehl am Platz. Finanzielle Verluste können meist wieder aufgefangen werden – verlorenes Vertrauen hingegen nie.
Fazit
Marken sind Chefsache – gerade jetzt! Marken müssen in dieser Phase ihre eigenen Werte nicht nur offen und klar kommunizieren, sondern auch authentisch vorleben. Dafür braucht es klare Gedanken, Mut und vor allem Selbstverantwortung.